BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


1. September 2007

Auf Wasserfilter verzichten

Kategorie: Lebensmittel, Haushalt und Sparen

Wasserfilter liegen im Trend. Sie sollen Leitungswasser von Schadstoffen und Bakterien befreien. Nur selten werden sie jedoch diesem Anspruch gerecht. Leitungswasser hat in Deutschland grundsätzlich eine sehr gute Qualität. Durch Filter wird es kaum besser, manchmal sogar schlechter. Vor allem aber wird es teurer. Ein Liter Leitungswasser kostet etwa 0,1 bis 0,2 Cent. Der regelmäßige Gebrauch von Filtern kann den Preis auf bis zu 16 Cent pro Liter hochtreiben.

Für Schadstoffe im Leitungswasser gelten strenge Grenzwerte. Wasserwerke untersuchen ihr Wasser regelmäßig. Nur in weniger als 1 Prozent der Proben werden die Grenzwerte überschritten. Wenn es zu größeren Verunreinigungen kommt, dann sind dafür meist die Leitungen in den Haushalten verantwortlich. Vor allem Blei- und Kupferrohre vergiften manchmal unbemerkt das Wasser. Laut Trinkwasserverordnung muss der Bleigehalt unter 0,04 Milligramm je Liter und der Kupfergehalt unter 2 Milligramm je Liter liegen.

Wasserfilter können dagegen wenig ausrichten. Im Gegenteil, sie bieten Nährboden für Keime, wenn die Filterpatronen nicht regelmäßig gewechselt werden. Manchmal geben sie sogar zusätzliche Schadstoffe ab, darunter Natrium, Chlorid und Silber. Dies gilt auch für spezielle Babywasserfilter. Wer bei der Zubereitung von Babynahrung auf Nummer sicher gehen will, sollte ein stilles, schadstoffgeprüftes Mineralwasser verwenden. Die Qualität des Leitungswassers lässt sich leicht durch eine Analyse überprüfen. Liegen unzumutbare Schadstoffbelastungen vor, so haben Mieter das Recht auf eine Rohrsanierung.

Testberichte zu Wasserfiltern kann man unter www.oekotest.de und www.stiftungwarentest.de abfragen. Schadstoffanalysen führen Wasserwerke, Apotheken und die Stiftung Warentest durch. Über die Qualität des angelieferten Wassers informieren die Wasserwerke kostenlos.

Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.

Stand: September 2007


Quelle: http://darmstadt.bund.net/nc/service_und_beratung/unsere_oekotipps/oekotipps/detail/browse/3/artikel/auf-wasserfilter-verzichten-36/