CDU
zu a) Darmstadt wird weiter wachsen, eine konkrete Zahl möchten wir nicht nennen.
zu b) Wir brauchen eine Kombination aus Nachverdichtung, Aufstockungen und neuen Baugebieten. Auch mit den Nachbarkommunen ist zu verhandeln, zum Beispiel am Flugplatz Griesheim. Durch Verbesserungen beim Lärmschutz könnte es auch im Darmstädter Norden wieder möglich werden zu bauen.
SPD
zu a) Diese Frage war Gegenstand der Diskussion in der Partei. Im Ergebnis halten wir es nicht für zielführend sich hier auf eine Einwohnerzahl festzulegen, da a) der Zuzug von Personen zu einem guten Teil von externen Faktoren abhängt, und b) eine „verträgliche“ Einwohnerzahl von zukünftigen Bedürfnissen (etwa Wohnflächenbedarf/Einwohner) abhängt, die nicht mit der notwendigen Sicherheit prognostizierbar sind.
zu b) Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist einer Nachverdichtung der Schaffung neuer Baugebiete Vorrang zu geben. Wir planen, zusammen mit der Stadtgesellschaft einen Masterplan Wohnen aufzustellen, der langfristig aufzeigt, wo und wie neuer Wohnraum geschaffen werden kann.
Wichtig für uns Sozialdemokraten ist die ausgewogene soziale Durchmischung des gesamten Stadtgebietes.
Grüne
zu a) Darmstadt wächst. Seit 1998 ist die Bevölkerungszahl von 146.000 auf 157.000 gestiegen. Wir sehen dies als Herausforderung. Im Sinne einer ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltigen Stadtentwicklung sowie im Interesse des Schutzes von Natur und Umwelt ist daher das Prinzip der Innenentwicklung ergänzt durch eine effektive und sparsame Baulandgewinnung das Leitmotiv unserer künftigen Stadtentwicklungs- und Mobilitätspolitik. Sie stärkt das Konzept der Stadt der kurzen Wege mit guter Infrastruktur, lebendiger Nachbarschaft und sozialem Miteinander, angemessener Nahversorgung sowie leistungsfähigem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Zudem eröffnet die Innenentwicklung verbesserte Möglichkeiten, auf das Auto zu verzichten, ohne die Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrer Mobilität einzuschränken. Eine Diskussion um eine mögliche „Einwohner-Obergrenze“ ist nicht zielführend.
zu b) Wir wollen bis 2020 10.000 neue Wohnungen für alle schaffen. Der Mobilisierung von Flächen jeglicher Art und der Entwicklung von Potenzialen für zusätzlichen Wohnraum im bereits bestehenden Wohnungsbestand kommt dabei besondere Bedeutung zu. Die Stadt mobilisiert – auch in teilweise sehr schwierigen und langwierigen Verhandlungen – Konversionsflächen, Brachflächen und Baulücken. Dies schließt explizit auch die Nutzung leer stehender Gebäude oder den Dachausbau vorhandener Häuser ein. Die städtebaulichen Bebauungspläne und Verträge werden preisgünstigen und sozialen Wohnungsbau vorsehen. Städtische Grundstucke sollen mit der Verpflichtung zum anteiligen Bau von mindestens 30 % sozialen Wohnraums vergeben werden.
Die Linke
zu a) DIE LINKE teilt die Begeisterung für das Wachstum nicht. Für uns ist die Lebensqualität der in der Stadt wohnenden Menschen entscheidend. Wir wollen nicht, dass Abwanderung die ländlichen Regionen entvölkert, während es in den Städten immer enger wird. Wir fordern eine überregionale Strukturpolitik, die solche Konzentrationsprozesse begrenzt. Durch eine Erhöhung der Gewerbesteuer kann auch ohne weiteres Wachstum mehr Geld in die Stadtkasse fließen.
Tragbar ist eine Einwohnerzahl, die durch Neu-Bebauung und maßvolle Verdichtung ohne Ausdehnung in bisherige Schutzgebiete (z.B. Oberfeld) und Wälder rings um Darmstadt untergebracht werden kann. Vor einem Stopp von Wohnungsbau muss folgerichtig ein Stopp von Gewerbebau stehen. Wichtig ist es, den Verdrängungsdruck auf weniger zahlungskräftige Bewohner durch politische Vorgaben (massive Investition in sozialen Wohnungsbau, soziale Bodennutzung, Milieuschutz) zu verringern.
zu b) Diese komplexe Frage ist Sache des Masterplans 2030 und nicht auf die Schnelle zu beantworten. Dem Wachstum nach außen sind die in Teil a) genannten Grenzen gesetzt. Bei der Verdichtung muss auf das Stadtklima Rücksicht genommen werden. Zur Schaffung neuen Wohnraums scheint ein moderates Wachstum der Stadt in die Höhe die ökologisch am wenigsten schädliche Strategie zu sein. Auch die politischen Möglichkeiten zur Verringerung des Pro-Kopf-Bedarfs an Wohnfläche sollten ausgeschöpft werden.
FDP
Uffbasse
zu a) Darauf zu antworten, fällt uns schwer, denn wir können es nicht bestimmen. Solange die Stadt für Zuziehende attraktiv ist, wird Darmstadt wachsen. Eine bewusste Reduzierung dieser Attraktivität wäre Ja auch eine Verschlechterung für die heutigen Menschen in DA – das wollen wir nicht.
zu b) Die Möglichkeit neuer Baugebiete ist in DA sehr begrenzt, daher muss der Focus liegen auf Nachverdichtung, Aufstockung und der Möglichkeit auch Gebäude mit 6 oder sogar 7 Geschossen zu erlauben, da wo es städtebaulich vertretbar ist? Ohne solche Optionen würden die Kosten für Wohnen noch weiter und stärker steigen als bisher. Es müssen auch neue Baugebiete erschlossen werden. Hierzu sind Verhandlungen mit den Nachbargemeinden zu führen, um dem wachsenden Druck auf dem Wohnungsmarkt begegnen zu können. Das Rhein-Main Gebiet wird zusammen wachsen und DA wird voraussichtlich über die jetzt definierten Grenzen hinauswachsen.
Piraten
zu a) Eine Limitierung auf einen festen Zahlenwert erscheint uns nicht sinnvoll.
zu b) Wir sind generell dafür, dass wenn möglich eine Nachverdichtung durch Aufstockung des bisher vorhandenen Gebäudes erfolgen soll. Für die vielen sehr niedrigen Gebäude in der Stadt gäbe es kreative Wege der zusätzlichen Bebauung nach oben. Diese gilt es zu prüfen, und wo möglich zu fördern. Eine konservative Sicht auf Baugenehmigungen, die das behindert, wollen wir beenden. Bei Neubauten im Innerstädtischen Bereich muss geprüft werden, wo es möglich ist, höhere Gebäude als die Umliegenden zu erlauben. Bei der Erschließung neuer Baugebiete muss beachtet werden, ob dadurch wertvolle Ökogebieten wie zum Beispiel Wald, Magerrasenflächen oder Feuchtwiesen zerstört würden. Die Zerstörung von wertvollen Ökogebieten ist zu vermeiden.