Insbesondere bei der Firmen-Werbung im Internet werden oft verharmlosende Begriffe gebraucht, wenn das Nest nicht am Ursprungsort bleiben kann und somit auch Maßnahmen zur Beeinflussung der Flugrichtung oder eine Ummantelung des Nestes nicht infrage kommen.
Fragen Sie nach, was gemeint ist!
Nur nur bei einer fachgerechten Umsiedlung des Nestes mit Eiern, Larven und Puppen und den dazu gehörenden Tieren kann die Entwicklung des Wespenvolkes am neuen Standort nahezu unterbrechungsfrei weitergehen. Hierzu werden die Flugtiere mitsamt der Königin eingefangen - hierzu dient ein spezieller Fangkasten - das Nest sorgfältig geborgen und beides zusammen an einen entfernten Ort gebracht. Dieser muss je nach Art mindestens vier Kilometer, besser mehr, Luftlinie vom Ursprungsstandort entfernt sein. Dort wird der Nestaufbau in einem speziellen Wespen- bzw. Hornissennistkasten durchgeführt und die Flugtiere aus dem Fangkasten wieder zum Nest gelassen. Um den Umsiedlungsstress zu kompensieren wird eine Startfütterung durchgeführt und auch nach der Umsiedlung die Entwicklung kontrolliert. Die Standplätze der Wespen- bzw. Hornissennistplätze sind abgesprochen.
Eine Entfernung von Wespen ist nichts anderes als entweder die Vergiftung oder das Lebendeinfangen der Flugtiere ohne Nest und Freilassen an einem weit entfernten Ort (sodass die Tiere ihr Nest mit den darin befindlichen Larven und Puppen bei Ihnen nicht wiederfinden. Aber: die Tiere werden zwar nicht getötet, können umher vagabundieren, aber das Volk kann sich in der Regel nicht mehr stabilisieren, der Zusammenhalt ist nicht gegeben. Denn im Nest befindet sich die nächste Generation: Arbeiterinnen haben nur eine Flugzeit von nur etwa 6 Wochen und die Entwicklung vom Ei, über Larven- und Puppenstadium zum "fertigen" Tier dauert etwa genau so lange. Ohne "Pflege" verkümmert die Brut. Bleibt die Königin im Nest zurück, so kann sie diese Arbeit im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr alleine bewerkstelligen. Aber: solange sie flugfähig ist, würde sich das Nest ggf. langsam wieder neu entwickeln.
Vertretbar ist der Lebendfang der einzelnen Königin bei sozial lebenden Wespen nur solange sie im frühen Frühjahr (Februar/März ggf. noch in den April hinein - je nach Wetterentwicklung) gerade erst mit der Nestgründung begonnen hat, sich noch keine Puppen im Nest befinden und möglichst auch noch keine winzigen Eier und Larven. Dann schafft sie an einem geeigneten entfernten Ort wahrscheinlich eine Neugründung. Eine Besonderheit stellen Feldwespen dar - dort gründen oft mehrere Königinnen (nur Königinnen überwintern einmalig) zusammen ein Nest. Schon kurz nach der Winterstarre können auch 20 Tiere an besonders günstigen Stellen auf einmal auftreten. Auch hier müssen alle Tiere mit Nest an einen neuen Ort umgesiedelt werden.
Meistens ist "Wespenentfernung" aber eine Umschreibung für die Vergiftung / der Bekämpfung der Wespen im Nest. Das Nest bleibt dann dort zurück. Wespenentfernung ist somit in der Mehrzahl aller Firmenwerbungen ein Abtöten von Wespen und der Larven im Nest. Meistens geschieht das mit Gift - das die Umwelt belastet und damit auch uns.
Und genau das ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle - insbesondere nach der Beratung - nicht notwendig. Für ein Abtöten müssen Sie sich an einen qualifizierten Schädlingsbekämpfer wenden - siehe Adressen