Wir bauen eine Nistwand für Insekten

...und auf den folgenden Seiten zum Thema Nisthilfen für Wildbienen und Co.

Wir bauen "Wohnungen" für Wildbienen, Schlupfwespen und Co.

Das empfehlenswerte Buch: Wildbienen: Die anderen Bienen von Paul Westrich, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, ISBN 978-3-89937-136-9, 19,80 Euro
"Das Insektenhotel" - als Beispiel eines fachlich nicht korrekt gebauten "Insektenhotels" ist das Titelbild des gleichnamigen Buches aus dem Pala-Verlag Darmstadt.

Im Gegensatz zur Honigbiene leben Wildbienen nicht in einem großen Volk im Bienenhaus sondern die weibliche Biene legt eine einzelne Röhre an, in die sie ihre Eier oft hintereinander in Kammern getrennt legt. Aus dem Ei schlüpft eine Larve, die sich vom eingetragenen Nektar und Pollen ernährt, sich einige Male häutet und sich dann in der Zelle verpuppt. Aus der Puppe schlüpft dann eine neue Wildbiene. Wie langte dieser Vorgang dauert, ist von Art zu Art unterschiedlich. In Deutschland gibt es rund 550 verschiedene Wildbienenarten.

Wildbienen (und Hummeln) haben vielerorts die Rolle der Honigbienen übernommen und bestäuben durch ihre Sammeltätigkeit ebenso Blüten.

Wildbienen sind harmlos, nicht agressiv und versuchen nur dann zu stechen, wenn man beispielsweise versehentlich auf sie tritt. Sie verteidigen kein Nest. Bei vielen Arten ist der Stachel nicht lang genug, um überhaupt durch die menschliche Haut zu kommen.

Je nach Art werden zur Eiablage "fertige" Röhren bezogen. Diese Röhren können im abgestorbenen Holz sein, in hohlen und/oder dürren Stängeln, Mauernischen, Lehmwänden, leeren Schneckenhäusern oder an Felsen. Fast drei Viertel aller 550 Arten in Deutschland nisten in der Erde.

In unseren Gärten werden den Wildbienen oft keine Möglicheiten für diese Brutstätten mehr überlassen. Stängel werden abgeschnitten, morsches Holz weggeräumt und Mauern sind oft glatt verputzt und verkleidet, so dass in den Ritzen keine Höhlungen mehr entstehen. Auch Sand, Kies und lockere Erde an trockenen Stellen wird glatt gerecht, kleine Sandhäufchen zwischen Steinfugen stets glattgefegt.

Wir bauen ein "Hotel". Wer macht mit?

Gut geeignet für Wildbienen & Co.

Da die Wohnungen für diese Tiergruppen so knapp geworden sind, bauen wir ihnen ein Insekten-Hotel, besser gesagt, eine Nistwand für verschiedene Arten von Wildbienen, die dort ihre Brutkammern einrichten können. Dadurch entstehen dann mehr "Wohnungsangebote" für Wildbienen, Schlupfwespen, Florfliegen, Marienkäfer und viele Arten mehr. Auch Schmetterlinge können in einigen Räumen an der geplanten Nist- und Überwinterungswand überwintern.

Den Anfang machen wir mit dem Bau einer Nistwand für Insekten in Darmstadt-Kranichstein im Neubaugebiet K6 hinter dem Louise-Schröder-Weg.

Dort wo schon eine schöne Wildblumenwiese besteht und die Zauneidechse einen Lebensraum, ein sogenanntes Biotop aus Sandflächen für die Eiablage, Wurzelstücken, Rinde und Steinen als Sonnenplätze inmitten der Wildblumenwiese am Rande von Hausgärten hat. Einige der Kinder vom Umweltdiplom und der Kinderumweltgruppe des BUND Darmstadt haben ja dort schon mitgeholfen, der Zauneidechse ganz in der Nähe zusätzliche Versteckplätze zu bauen.

Unser Zeitplan: Zuerst kommt das Gerüst...

Los ging es mit dem Bau in den Herbstferien (Samstag, 10. bis Sonntag, 25. Oktober 2009). Schon vorher macht sich eine kleinere Gruppe von Baufachleuten Gedanken um die Größe des Hotels, wie es ungefähr aufgeteilt werden muss und auch, wie es gegen Umfallen beim nächsten Sturm gesichert wird. Das sind die Grundlagen des Gerüstes, die für die Statik notwendig sind. Die Klein-Gruppe kümmert sich auch darum, wer was einkaufen und besorgen muss, damit dann das Gerüst aufgestellt werden kann.

Zuerst mussten dann die Fundamente gegraben werden, in die dann der Sockel und das Gerüst reinkamen. Das Holz musste gegen Witterungseinflüsse geschützt werden - da war Streichen mit schützender Lasur angesagt und auch das Herstellen von Beton für die Fundamente des Insekten-Hotel-Gebäudes.

Von vorne gesehen hat das Insektenhotel ungefähr die Größe einer Zimmertür. Oben ist ein kleines Dach darauf, damit bei Regen und Schnee nicht die ganze Wand nass wird.

Hier können alle mithelfen. Was brauchen wir an Material?

Aber für alle anderen blieb und bleibt noch sehr viel zu tun, um die Zimmer wohnlich für die zukünftigen kleinen Tiere einzurichten. Da brauchen wir dann Große und Kleine - Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die mithelfen, damit alles schön hergerichtet werden kann. Schon in diesem Herbst konnten dann unsere ersten Gäste zum Überwintern einziehen - allerdings in den vorbereiteten "Zimmern" zu Hause und noch nicht an Ort und Stelle. Im Frühjahr folgen dann diejenigen, die die Zimmerchen brauchen, um ihre Art zu erhalten.

In der Zwischenzeit musste und muss Material gesammelt und besorgt werden, um die Zimmer des Insektenhotels für Wildbienen, Schlupfwespen, Marienkäfer, Florfliegen und auch Hummeln herzurichten. Die Holz- und Stängelabschnitte sollten mindestens 20 besser 25 bis 30 Zentimeter lang sein.

Wir brauchen:

  • hohle (stabile) Stängel von trockenem Schilf und Bambus, Stauden wie Herzgespann...
  • markhaltige Äste und Zweige von Holunder, Pfeifenstrauch, Brombeeren, Rosen... Bitte bei stacheligen markhaltigen Zweigen schon zu Hause Stacheln entfernen!
  • Stammabschnitte aus Hartholz wie von Buche, Eiche und Esche
Zum Runterladen der Liste für das Sammeln der Materialien bitte Bild anklicken!
  • leere !!! Schneckenhäuser
  • Stroh vom Biobauern
  • Heu von ungedüngten und ungespritzten Wiesen
  • sägeraue kleine Holzstäbe und Stöckchen
  • schöne Baumrindenstücke
  • vielleicht auch weiche kleine Gänse- oder Hühnerfedern
  • trockenes und getrocknetes Moos, das aus ungedüngtem und ungespritzten Rasen herausgerecht wird (bitte kein Moos aus dem Wald nehmen !!!)
  • wer hat: Flaschenlagerröhren aus gebranntem Ton
  • wer hat: Hohlziegel, gebrannte und ungebrannte und nicht zu vergessen
  • eine große Ladung Lehm aus der Ziegelhütte

Der Lehm wird besorgt, alles andere sollte mitgebracht werden. Umso mehr wir haben, umso mehr können wir einbauen.

Wer spezielle Werkzeuge hat, soll sich bitte beim BUND Darmstadt melden!

Fein-Zimmerleute und Inneneinrichter gesucht

Das ganze Material für die Zimmereinrichtung muss dann gemeinsam zurechtgeschnitten, gesägt, gebohrt, gehämmert, gefeilt und geschraubt werden, um recht vielen verschiedenen Insekten-Gästen eine Wohnung auf Zeit anzubieten.

Dann beginnt die Zeit des Einrichtens für die Bedürfnisse der verschiedenen Wildbienenarten und anderen Insekten. Dazu ist viel Geduld nötig bis alle Stängel eingepasst sind, zu große Löcher in den Hohlziegeln mit Lehm verfüllt oder mit einem hohlen Stängel bestückt sind. Wer will, kann damit auch ein Muster gestalten.

Aktuelle Termine

Gemeinschafts-Termine werden immer aktuell auf der Termine-Seite eingestellt werden.

Alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ob in der Kinderumweltgruppe oder auch alleine sollen unbedingt weiterhin, Material zu sammeln (siehe oben)! Gerade jetzt im Herbst fällt beim Gehölzschnitt (im Garten) sicherlich auch etwas aus der obenstehenden Materialliste an. Wenn - was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist - zuviel Materialien vorhanden sein sollten, können diese auch anderweitig verwendet werden.

Bisher:
Die kleine Fach-Bau-Gruppe traf sich am Freitag, den 2. Oktober 2009 im BUNDtreff Darmstadt, Lauteschlägerstraße 24 im Martinsviertel. Besprochen wurde der ungefähre Zeitplan, welche Bauweise gewählt wird, die notwendige Statik und die Erstellung der Stückliste für das Gerüst des Insektenhotels.

Jetzt konnte es richtig losgehen: Alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen trafen sich von Mittwoch (14.) bis Freitag (16. Oktober) an Ort und Stelle um 14.30 Uhr bis kurz vor Dämmerung, um vorbereitende Arbeiten an der "Baustelle" zu machen: 
Pflanzen wurden auf dem "Baufeld" (das Geviert, wo das Insektenhotel hinkommt) vorsichtig ausgegraben, in umliegende, weniger blütenreiche Wiesen umgesetzt oder auch im eigenen Garten eingepflanzt wo sie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken sollen.
Mitgebrachte hohle Bambusstängel, Schilfhalme und markhaltige Brombeerranken sowie Holunder wurden auf die Länge von ungefähr 25 Zentimeter geschnittenen und gesägt.  Das ergab schon eine ganze kleine Kiste voll. Was aber noch nicht reicht, deshalb müssen diese Arbeiten weitergehen...

Am Samstag, 17.10.09 waren vor allem Erwachsene gefordert: zum Herrichten der Fundamente. Es wurde das erste Fundament gegossen, was jetzt noch aushärten muss. Das zweite folgt einige Tage später.

Weiter geht es mit vorbereitenden Arbeiten am Montag, 19. Oktober 2009 ab 14.30 Uhr an Ort und Stelle wieder für Alle. Wer hat, sollte bitte noch Material (siehe oben) mitbringen. Auch kleine Sägen und Baumscheren sind willkommen.

In den Osterferien ab Montag, 29. März 2010 geht es bis Mittwoch, 31.3. 2010 jeweils um 14.30 Uhr das Befüllen des Hotels voran: Holzklötze werden mit Bohrungen versehen, noch Material geschnibbelt, Hohlziegel mit Lehm gefülllt, bei gutem Wetter eine kleine Lehmwand herstellt. Nur bei extrem schlechten Wetter fällt die Aktion am jeweiligen Nachmittag ins Wasser. Dann geht es weiter nach Ostern, am Dienstag, den 6.4.2010 auch wieder um 14.30 Uhr.

Einzelheiten sind den Infobriefen auf der extra Termine-Seite zu entnehmen, die Sie sich als PDF-Datei ansehen oder runterladen können.

Ein Werbezettel zum Runterladen

Nun, schön wäre es, noch etwas Werbung für unser Projekt zu machen. Dazu kann ein Aushangblatt mit Abreißzetteln runtergeladen werden, das ausgedruckt werden kann und auch Freunden und Bekannten gezeigt werden kann. Vielleicht auch in der Schule?

Der Abreißzettel zum Mitmachen kann hier runtergeladen werden.

Meldet euch bei....

Wer sich für das Projekt interessiert und mitarbeiten will, damit das erste Insektenhotel bald in Darmstadt-Kranichstein entsteht soll sich bitte melden beim

BUND Darmstadt
Telefon 06151 37931
bund.darmstadt@bund.net

Dann werden Sie per E-Mail benachrichtigt, wenn der erste Termin ansteht und auch darüber, was noch getan werden muss.



Naturschutz wählen – BUND-Mitglied werden, Foto: Thomas Stephan

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Buchtitel: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie - Wartburg-Werra-Rhön - Buchreihe zum Grünen Band von Reiner Cornelius

... zum Grünen Band des Lebens. Mehr zur Buchreihe (6 Bände) hier... Eindrucksvolle Bilder und Texte von Reiner Cornelius, dem BUND- Beauftragen für das Grüne Band.

Blaumeise schaut aus ihrem Nistkasten, Bild Viktor Stolarski, pixelio.de
Foto: Viktor Stolarski, pixelio.de

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