Raumordnungsverfahren ICE-Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar

Schon seit einiger Zeit - genauer gesagt seit Mitte 2004 - ist das Raumordnungsverfahren mit dem landesplanerischen Bescheid des Regierungspräsidiums Darmstadt abgeschlossen.

Seitdem hofften die Landespolitik aber auch der BUND Hessen darauf, dass die Einnahmen aus der LKW-Maut den Bundesverkehrsminister dazu bewegen, Planungsmittel für das Planfeststellungsverfahren für diese Strecke freizugeben. Nur Verkehrsprojekte, deren Planung abgeschlossen ist, können in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen werden. Nur dann ist die die Ausführungsfinanzierung gesichert.

Einzelheiten zur Position des BUND und die abgegebenen Stellungnahmen im Verfahren können Sie der Internetseite des Landesverbandes entnehmen.

Außerdem sind im Pressearchiv des Landesverbandes zu diesem Projekt, aber auch zur dringend notwendigen ICE-NBS/ABS-Verbindung Frankfurt - Hanau - Fulda - Würzburg (Stand: vor Eröffnung des Raumordnungsverfahrens sind ebenfalls keine Planungs- und Untersuchungsmittel mehr vorhanden), ebenfalls Pressemitteilungen und Projektskizzen enthalten:

http://www.bund-hessen.de/ice

Im Vordergrund stehen für den BUND Mensch und Natur - das heißt, geringstmöglicher Flächenverbrauch (Wald, Lebensraumverbrauch), Schutz des Grundwassers und vor allem Schutz vor zusätzlichem Lärm im hoch vorbelasteten Rhein-Main-Gebiet sowie Erschütterungen und Schutz vor Zerschneidung von Naherholungsflächen und Siedlungsflächen.

Der BUND fordert eine strikte Bündelung von Verkehrstrassen, wo dies ohne Zwickelflächen nicht möglich ist die Führung im maschinell (bergmännisch) erstellten Tunnel, in Ausnahmefällen im gedeckelten Trog (offene Bauweise mit Gründach darüber), die Zusammenschau der Planungen zum 3-spurigen Ausbau der Autobahn A67 und dem Bau der ICE-Trasse im gesamten Streckenverlauf - wiederum zum Schutz von Mensch und Natur.

Minimierungen für die riesigen Schneisen, die durch den (Aus-) Bau von Autobahnen und Bahnstrecke entstanden und entstehen werden, können an fachlich ausgewählten Stellen genügend breite Grünbrücken über Autobahn und Bahn bzw. falls die ICE-Trasse dort im Tunnel/gedeckelten Trog geführt wird auch "nur" über die Autbahn/en darstellen. Sie dienen der Vernetzung von Lebensräumen. So können für Kleintiere und Pflanzen (wie Insekten, Schneckenarten, Kleinsäuger und Kräuter, Sandrasenpflanzen usw.) und Lebensgemeinschaften aber auch für größere Tiere Trittsteine und Wechselwege wiederbelebt oder neu geschaffen werden.

Und:

Warum sollte nicht auf die 3. Autobahnspur verzichtet werden? Schließlich erhielt das Land Hessen für seine Verkehrsregelung während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die das Freigeben von Standstreifen für den fahrenden Verkehr vorsah, einen angesehenen internationalen Preis überreicht. Der Hessische Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel nahm ihn stolz entgegen.